Desaströses Akkreditierungsgutachten zur SFU

Sieben Jahre nachdem die Sigmund-Freud-Privatuniversität (SFU) sich in die (in Österreich erstaunlich große) Reihe der privaten Anbieter eines Medizinstudiums (Human- und Zahnmedizin) einreihte, zerpflückt ein Gutachten der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ) den von der SFU stets offensiv beworbenen Qualitätsanspruch.
Das Akkreditierungsverfahren erstreckt sich auf Zulassung der gesamten Universität, die im medizinischen Bereich vorliegenden Beanstandungen verdienen jedoch besondere Beachtung. So sieht die AQ den Personalstand als zu niedrig an – dieser ist seit der Etablierung des Studiums weitgehend unverändert, obwohl sich die Anzahl der zugelassenen Studierenden verdreifacht habe. Dies führe nun dazu, dass "Kleingruppenunterricht am Krankenbett für die Vielzahl an Studierenden der Privatuniversität nicht systematisch möglich ist".
Das 120 (!) m2 große "Forschungslabor" sei für "Forschungsleistung auf einem national und international konkurrenzfähigen Niveau" nicht geeignet, die "Publikationsleistung im Vergleich zu anderen Medizinischen Fakultäten im deutschsprachigen Raum sehr limitiert".
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Sönnichsen: Er ist wieder da

Wie ein Blick in das Personalverzeichnis der MedUni Wien bestätigt, ist Andreas Sönnichsen wieder im Personalstand – die Universität hat in dem nach der ausgesprochenen Kündigung folgenden arbeitsrechtlichen Verfahren offenbar – und das recht zügig - einen Vergleich geschlossen, Sönnichsen führt weiter/wieder den Titel eines Universitätsprofessors, bleibt allerdings sämtlicher dienstlicher Aufgaben entbunden.
Sönnichsen war bei seiner Berufung 2018 quasi als Geschenk dem Zentrum für Public Health zugeordnet worden – im zugrundeliegenden Entwicklungsplan (auf den n.b. auch das Berufungsverfahren abgestimmt war), war für diese Stelle eine Teilzuordnung an die Universitätsklinik für Notfallmedizin vorgesehen. Dabei war die Professur explizit "der ersten ärztlichen Hilfe von NotfallpatientInnen" zugedacht.
Im Zuge der COVID-19 Pandemie erreichte Sönnichsen dann größere Bekanntheit durch seine ausgeprägte Maßnahmen- und Impfstoffkritik, welche in der Folge auch zu (versuchten) Abstechern in die Politik führte.
An der MedUni Wien machte er im Unterricht aus seiner Meinung kein Hehl, dass die Hygienemaßnahmen und daraus folgenden Zugangsbeschränkungen für ungeimpfte Studierende rechtswidrig waren, konsequenterweise beriet er die betroffenen (ungeimpften) Studierenden dann auch, wie dagegen rechtlich vorzugehen sei.
Der Tatsache, dass die MedUni Wien in der Frage der nicht-Teilnahme ungeimpfter Studierender an Lehrveranstaltungen angesichts anwältlichen Drucks dann letztlich "umfiel", kann man so gesehen eine gewisse Pikanterie nicht absprechen...

Die MedUni wählt: 13. & 14. September

Mit Ablauf der jeweils 3-jährigen Funktionsperioden finden am 13. und 14. September 2022 wieder Wahlen in den Senat, den AKG (Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen) und der KA-AZG VertreterInnen statt.
Die in diese Gremien demokratisch gewählten Mandatare nominieren in der Folge dann auch die Vertreterinnen und Vertreter für/in die gesetzlich vorgesehenen Kollegialorgane (Habilitationskommissionen, Berufungskommissionen, Curriculumkommissionen) bzw. Arbeitsgruppen - diese Wahlen prägen also ganz wesentlich das "Gesicht" der Universität in den nächsten drei Jahren.
Aufgrund einer Novellierung des UG besteht nun erstmals die Möglichkeit zur Briefwahl, so dass die Ausübung des Wahlrechts nicht an die physische Anwesenheit am Wahltag gebunden ist. Ansuchen zur Zusendung einer Wahlkarte können bis zum 30. August über diesen Link gestellt werden.
Wir haben auf der AMM-Homepage unter dem Menüpunkt "Wahlen" umfangreiche Informationen zur Wahl bereitgestellt: mehr

Raising the Dead: MUVI sucht Geschäftsführer

Mit 6. Juli wurden im Personalmitteilungsblatt (Nr. 27) der MedUni Wien zwei Stellen zur kaufmännischen und wissenschaftlichen Geschäftsführung der MedUni Wien Tochtergesellschaft MUVI (Medical University International) ausgeschrieben.
Die (Neu)Ausschreibungen dieser seit weit über einem Jahrzehnt bestehenden Stellen geht dem Vernehmen nach nicht auf in diesem Bereich angestrebte oder notwendige personelle Änderungen zurück, sondern auf entsprechende Kritik des Rechnungshofs, dass hier niemals ein Ausschreibungsprozess stattgefunden hat.
Dass man dieses nun sozusagen nachholt ist jedoch insofern überraschend, als die MUVI bei nicht unbeträchtlichen Personalkosten (auch durch den Rechnungshof kritisiert; siehe unseren Blog-Beitrag aus dem Jahr 2013 (!): Gehaltvolle Vergütungen) seit geraumer Zeit kein Projekt relevanter Größe an Land gezogen hat und die sich daraus ableitende Forderung nach einer Liquidierung bereits von Erhard Busek in seiner ersten Funktionsperiode als UniRat (also vor dem Jahr 2013) erhoben wurde.