Nach nur 9 Monaten rumort es im Rektorat der Johannes Kepler Universität Linz gehörig:
Dorothea Greiling tritt von ihrer Funktion als Vizerektorin für Personal, Diversity und IT zurück und nennt dafür „strukturelle Gründe“: Ihr Ressort sei "nicht mit dem Zeitbudget eines 50-Prozent-Vizerektorats" vereinbar.
Rektor Meinhard Lukas (der selbst für dieses 50% „Zeitbudget“ verantwortlich zeichnet) stimmt zu, dass es für die bislang von Greiling getragenen Agenden eine Persönlichkeit braucht, "die sich zu 100 Prozent den vielfältigen Aufgaben widmen kann" – und übernimmt interimistisch deren Agenden.
Gleichzeitig beklagt der Linzer Rektor den Widerstand der seinen Reformvorhaben in den Weg gelegt wird und fordert den Senat zu einer Abstimmung darüber auf, ob dieser seinen Entwicklungsplan mit einer stärkeren Schwerpunktsetzung mittragen werde. Daneben plant Lukas ein Entrümpeln der Studienpläne, diese müssten sich wieder „auf das Wesentliche konzentrieren“. Außerdem stehe er für "wirkungsvolle Zielvereinbarungen zwischen dem Rektorat und den Instituten", diese seien zwar ohnehin im Uni-Gesetz vorgesehen, doch habe Linz sie bisher nicht umgesetzt (!).
Für den Fall dass der Senat sich mit den rektoralen Plänen nicht einverstanden zeigt, hat der seit 1. Oktober 2015 im Amt befindliche Lukas seinen Rücktritt angekündigt.
Und es wäre nicht (Ober)Österreich wenn es zu einer solchen Causa nicht auch einen entbehrlichen politischen Zuruf von unzuständiger Seite geben würde: Der Landeshauptmannstellvertreter bekundete per Presseaussendung seine "volle Rückendeckung" für Lukas und ortet eine "neue Aufbruchsstimmung". "Ich wünsche mir daher ein klares Votum des Senats für Rektor Lukas und die positive Weiterentwicklung der Uni" – so Stelzer in seinem völlig unpassenden politischen Zuruf.