In dem schon länger schwelenden Streit um die Preis- und Zugangsgestaltung für wissenschaftliche Journale hat nun die Universitätsmedizin Berlin (die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin sowie die Charité) einen drastischen Schritt gesetzt und ihren Vertrag mit dem internationalen Verlag Elsevier gekündigt.

Die Berliner Universitäten gehören einem Bündnis von über 500 deutschen Forschungseinrichtungen an, welche sich im Rahmen des Projekts DEAL - der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen - zusammengeschlossen haben um eine bundeseinheitliche Flatrate für den Zugang zu elektronischen Journalen auszuhandeln. Durch bundesweite Verträge mit den großen Verlagen Elsevier, Springer/Nature und Wiley sollen deren Zeitschriften auf ein neues Finanzierungsmodell umgestellt werden. Daraus sollten sich finanzielle Vorteile gegenüber dem gegenwärtigen Modell ergeben, in dem jede Universität einzeln mit dem jeweiligen Verlag verhandelt.
Darüber hinaus sollen – und das muss herausgestrichen werden - alle Publikationen deutscher Einrichtungen in ein Open-Access Modell übergeführt werden. Die nun erfolgte Kündigung des Vertrages mit Elsevier stellt den bisherigen Höhepunkt aus langwierigen – und für das universitäre Verhgandlungsteam offensichtlich enttäuschenden – Verhandlungen dar.
Verhandlungsführer Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hatte nach dem letzten Verhandlungstermin im März erklärt: "Nach fünf Gesprächsterminen frage ich mich, ob Elsevier ernsthaft mit der deutschen Wissenschaft einen zukunftsfähigen Vertrag auf der Basis von Golden Open Access abschließen möchte."

Erklärung der Universitätsmedizin Berlin