Die OECD empfiehlt für Österreich in ihrem aktuellen Bericht zum heimischen FTI-Ökosystem einen stärkeren Fokus der Forschungspolitik auf Wettbewerb, mehr Grundlagenforschung und innovative Forschungskooperationen. Dadurch soll Forscherinnen und Forschern ein attraktiveres Umfeld geboten werden.
In einem überwiegend positiv gezeichneten Bild der heimischen Forschungslandschaft betont dieser die in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gesteigerte Forschungsintensität (zwischen 1998 und 2016 hatte Österreich die zweithöchste aller OECD-Länder).
Handlungsbedarf sieht der Bericht im Bereich der kompetitive Mittelvergabe im Bereich der Grundlagenforschung, die Dotierung in diesem Bereich solle deutlich gesteigert werden.
Die derzeitige budgetäre Ausstattung des FWF wird explizit als Hindernis für das Erreichen wissenschaftliche Exzellenz bezeichnet - womit die Analyse in die gleiche Richtung wie die im Oktober veröffentlichte Stellungnahme der Rektorenkonferenz geht. Diese hielt in einer Aussendung fest, dass "allein 2017 etwa 581 beantragte Stellen trotz ausschließlich oder überwiegend positiver Gutachterbewertungen der 250 eingereichten Projekte nicht gefördert werden konnten. In Summe fehlten dem FWF knapp 84 Millionen Euro zur Förderung dieser Projekte."
Während in der Schweiz oder den Niederlanden beinahe knapp ein Drittel der F&E-Ausgaben in die wettbewerbsorientierte Grundlagenforschung gehen, gilt dies in Österreich für weniger als ein Fünftel der Ausgaben. Die Stärkung dieses Bereichs - speziell die FWF-Förderungsprogramme - wird daher im OECD-Bericht als vorrangig gelistet da dadurch auch die Interaktion zwischen Forschung und Industrie gefördert werden könne – Aussagen, die FWF-Präsident Klement Tockner naturgemäß freuen.
Der FWF-Präsident verweist in einer ersten Reaktion darauf, dass er eine Aufstockung des FWF-Budgets wie auch die Implementierung einer Exzellenzinitiative als finanziell gesichert sieht.

Der OECD-Review-Bericht ist unter diesem Link abrufbar