Im Organisationsplan ist im Wesentlichen die Strukturierung der Universität (damit auch die Organisationseinheiten, Serviceeinrichtungen und Stabstellen) abgebildet sowie basale Regeln zu Leitung und Organisation.
Die aktuell gültige Version stammt vom 16.9.2013, aktuell liegt ein Änderungsentwurf vor (laut UG: Vorlage durch das Rektorat, Stellungnahme des Senats und Beschluss durch den UniRat).
Die geplanten Änderungen betreffen im Wesentlichen die Errichtung eines "Teaching Centers" (als äußeres Zeichen einer Restrukturierung des DEMAW) in welchem sämtliche im Aufgabenbereich des Rektorats befindliche Lehragenden (inkl. postgradueller Lehre) angesiedelt sein sollen sowie die Stabstelle für Personalentwicklung, welche nunmehr mit der Personalabteilung in einer Abteilung "Personal und Personalentwicklung" zusammengeführt werden soll. Überdies werden die verpflichtende Evaluation der OEs sowie die Einrichtung von Advisory Boards (auf OE-Ebene) gestrichen.
Wir bringen eine Zusammenfassung aller geplanten Änderungen und eine Analyse dazu.

Die geplanten Änderungen

  • Das DEMAW wird aus der Liste der Organisationseinheiten gestrichen und wird nun unter dem Namen "Teaching Center" Teil einer neuen "Organisationseinheit mit spezieller Servicefunktion".
    Als Aufgaben dieser Organisationseinheit sind Koordination und Weiterentwicklung der Curricula für sämtliche Studien der Medizinischen Universität Wien (Humanmedizin, Zahnmedizin, Medizinische Informatik, Doktoratsstudien/PhD, Universitätslehrgänge) und der Lehrorganisation genannt.
    Dem Teaching Center als Subeinheiten zugeordnet werden sollen eine Research Unit für Curriculumentwicklung und eine Unit für Postgraduelle Aus- und Weiterbildung.
  • Das Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme ist nicht mehr "für die Koordination mit dem Krankenanstaltenträger zur Pflege und Weiterentwicklung … des AKH-Informationsmanagements (AKIM)" zuständig
  • In §10 wird nun in Bezug auf die Bestellung von OELs im klinischen Bereich teilweise der Gesetzestext übernommen: LeiterIn der Organisationseinheit wird vom Rektorat 'auf Vorschlag der UniversitätsprofessorInnen der betreffenden Organisationseinheit ernannt.
    Das ist allerdings weitgehend Kosmetik und düfte die Professorenkurie nur halb begeistern, da der entscheidende (und im UG nicht vorkommende) Satz einen Absatz später nach wie vor lautet: "Der Vorschlag hat jedoch keine verbindliche Wirkung."
  • Die Stabstelle für Prozessmanagement und Projektentwicklung wird aufgelöst
  • Die Stabstelle für Personalentwicklung wandert nun in eine Abteilung "Personal und Personalentwicklung"
  • die verpflichtende Evaluation der OEs sowie die verpflichtende Einrichtung von Advisory Boards (auf OE-Ebene) wird gestrichen

Eine Bewertung der geplanten Änderungen

Teaching Center, Personalentwicklung

Das neue Rektorat beklagt im Bereich der Lehre (nicht zu unrecht) ein "zuviel" an (teil)zuständigen Personen. Das betrifft aber nicht primär das DEMAW, sondern die in den letzten Jahren im Übermaß eingerichteten Curriculumkoordinatoren. Hier "verstärkte" man weitgehend planlos ein als ineffizient erkanntes System - als Resultat haben wir neben Curriculumkoordinatoren auch Block-, Abschnitts- und Jahrgangskoordinatoren (wenn wir fairer Weise die Line- und Tertialkoordinatoren nicht extra erwähnen) - ein auch nur ansatzweise erkennbarer Nutzen dieses Wildwuchses ist nicht ersichtlich.
Insofern macht eine generelle Strukturbereinigung im Bereich der Lehre Sinn - wenn es dazu auch eine (über eine Umbenennung hinausgehende, tatsächliche) Umstrukturierung des DEMAW braucht, ist das sinnvoll und in Einklang mit den Aufgaben des DEMAW – aus den derzeit verfügbaren Informationen können allerdings keine detaillierteren Informationen zu einer solchen Restrukturierung abgelesen werden.
Jedefalls wäre es aber sinnvoll, die Personalentwicklung in einem solchen "Teaching Center" anzusiedeln, da Synergien zwischen PE und postgradueller Lehre wohl nicht abzustreiten sind.

Streichung der Advisory Boards und OE-Evaluierungen

angesichts der etablierten Praxis ein nicht nur wirtschaftlich sinnvoller Schritt. Die personelle Zusammensetzung der Advisory Boards erfolgte weitestgehend auf Wunsch/Vorschlag der OE, viele "Analysen" entstanden auf Zuruf. Und dass die Ergebnisse aus Evaluationen nicht immer in konkreten Maßnahmen mündeten, kann man auch dem jüngst stattgefundenen QM-Audit entnehmen.