Am Freitag, dem 4. Juli fand wieder der „Eignungstest“ für das Medizinstudium im kommenden Studienjahr statt – als einheitliches Testverfahren der medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck sowie – erstmals – auch für die Linzer Medizinische Fakultät (wobei ja hier die ersten beiden Jahre der studentischen Ausbildung in Graz erfolgen).
Von 6016 angemeldeten StudienwerberInnen kamen in Wien 4861 zum Test (also 81% der Angemeldeten, an den anderen Teststandorten war dieser Prozentsatz etwas geringer), in Innsbruck gab es 2635 TestteilnehmerInnen (für Human- und Zahnmedizin; Innsbruck bietet auch ein Studium der Molekularen Medizin an für welches der MED-AT ebenfalls herangezogen wurde) und in Graz 2207 TestteilnehmerInnen (Linz: 250). Die Gebühr für die Teilnahme am Test betrug an allen Standorten einheitlich € 110.- und war damit nicht kostendeckend.
In Wien und Innsbruck kommen damit knapp sieben Bewerber auf einen Studienplatz, in Graz sechs und in Linz vier.

Worauf basierte nun dieser Test, welche Aufgaben wurden gestellt und wie wurden die einzelnen Testelemente gewichtet?
Bei KandidatInnen für das Diplomstudium Humanmedizin werden Ergebnisse des Wissenstests mit 40% gewichtet, Textverständnis wird mit 10%, kognitive Fähigkeiten 40% und Akademisches Denken mit 10% gewichtet. AnwärterInnen auf das Studium der Zahnmedizin absolvieren anstatt des Textverständnisteiles Aufgaben zu praktisch-manuellen Fertigkeiten (Gewichtung 30%), hier ist der Untertest für kognitive Fähigkeiten etwas kürzer (30%).

Im Detail:

  • Der BMS besteht aus einem Kenntnistest im Single/Multiple-Choice-Format, anhand dessen das schulische Vorwissen über medizinrelevante Grundlagenfächer, insbesondere Biologie, Chemie, Physik und Mathematik erfasst wird.
  • Der Textverständnistest überprüft die Lesekompetenz und das Verständnis von Texten.
  • Der Testteil Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten besteht aus 4 Aufgabengruppen und umfasst kognitive Basisfähigkeiten und -fertigkeiten:
    • Zahlenfolgen: Diese Aufgabengruppe misst die Fähigkeit, allgemeine Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, Implikationen zu verstehen und logische Schlüsse zu ziehen.
    • Gedächtnis & Merkfähigkeit: Diese Aufgabengruppe misst die kognitive Fähigkeit, sich Inhalte figuraler, numerischer und verbaler Art einzuprägen, sodass auf diese bei Bedarf flexibel zugegriffen werden kann, indem sie in einer mittelbar anschließenden Testphase wiedererkannt und richtig zugeordnet werden.
    • Figuren zusammensetzen: Diese Aufgabengruppe misst die kognitive Fähigkeit, visuoanalytische sowie visuokonstruktive Leistungen zu erbringen.
    • Wortflüssigkeit: Diese Aufgabengruppe misst die Flexibilität des Abrufs von Wissensinhalten aus dem semantischen Gedächtnis.
  • Akademisches Denken
    • Implikationen erkennen: Diese Aufgabengruppe misst die Fähigkeit, aus Aussagen logisch zwingende Schlussfolgerungen ziehen zu können.
    • Argumentieren: Diese Aufgabengruppe misst die Fähigkeit zu erkennen, durch welche Art von Gegenargumenten angegebene Belege für einen Standpunkt in Zweifel gezogen werden können.

Wie üblich gehen 75% der Studienplätze an Österreicher, 20 Prozent an EU-BürgerInnen und 5% an KandidatInnen aus Drittstaaten.