Seit gestern liegen die Ergebnisse des heurigen Aufnahmeverfahrens für das Medizinstudium an den öffentlichen österreichischen Universitäten (Wien, Innsbruck, Graz und erstmals auch Linz) vor.
Von den 9948 zum Test angetretenen KandidatInnen wurden 1561 zum Studium zugelassen, das sind knapp 16% (!). Interessant in Bezug auf die oft und gerne geführte Debatte zu "Gendergerechtigkeit" – die wohlgemerkt auch deshalb so gerne geführt wird um damit von den inhaltlichen Problemen dieses Aufnahmeverfahrens abzulenken: männliche Studienwerber weisen auch heuer wieder bessere Ergebnisse auf. Während 18,3% der angetretenen Männer den Test erfolgreich absolvierten, standen dem nur 13,8% an Frauen gegenüber.
Aufgrund des deutlichen Überhangs an weiblichen Studienwerbern führt dieses Testergebnis zu einem annähernd ausgeglichenen Geschlechterverhältnis für Gesamtösterreich (52% Frauen); die Wiener Daten unterscheiden sich hier nur wenig (51,4%).
Wirklich interessant ist die Situation in Bezug auf das Studium der Zahnmedizin (MedUni Wien): hier war die "Bestehensquote" zwischen den Geschlechtern praktisch ident (22%), rein aufgrund der deutlichen Mehrheit an weiblichen Studienwerbern weist das kommende Erstsemester einen Frauenanteil von 67,5% (!) auf.

Insgesamt sind – wie schon in den vergangenen Jahren - 75 Prozent der Plätze für Österreicher reserviert, 20 Prozent gehen an EU-Bürger und fünf Prozent an Drittstaatsangehörige. Wohin diese Quoten führen (können), sah man beim Aufnahmeverfahren für die neue Medizinfakultät in Linz Eigentlich waren 45 Plätze für Österreicher, zwölf für andere EU-Bürger und drei für Drittstaatsangehörige vorgesehen. Da sich aber nur zwei Interessenten aus einem Nicht-EU-Land bewarben, konnte das Kontingent gar nicht ausgefüllt werden. Der übrig gebliebene Studienplatz ging an einen Österreicher.

Die Situation an der MedUni Wien:

HerkunftTeilnehmerPlätze laut QuoteStudienplatz für (%)
Österreich326249515,2
EU14481329,1
Drittländer1513321,9