Am 15. und 16. April fanden die Hearings im Rahmen des laufenden Verfahrens zur Rektorswahl statt: Vormittags fanden in Hörsaal 2 die öffentlichen Selbstpräsentationen statt (pro Tag jeweils 5 KandidatInnen), nachmittags dann die Hearings vor Senat und UniRat.
Vor allem am ersten Tag (die KandidatInnen waren alphabetisch eingeteilt und die "hausinternen" waren da "klar vorne") wohnten zahlreiche KollegInnen den Präsentationen mit völlig unterschiedlichem Informations- und auch Unterhaltungswert bei. Interessant und überraschend war in der Folge der (natürlich immer subjektiv empfundene) teilweise deutliche Qualitätsunterschied zwischen Präsentation und Hearing.
Wie geht es weiter? Der Senat sieht nach den Hearings zwei überragende Kandidaten. Im nächsten offiziellen Schritt erstellt die Findungskommissison (Vorsitzender UniRat + Vorsitzender Senat) einen Dreiervorschlag, an den der Senat nicht gebunden ist.
Die Aufgabe des Senats ist es dann, seinerseits einen - explizit ungereihten - Dreiervorschlag zu erstellen aus dem dann der UniRat den neuen Rektor / die neue Rektorin wählt.
Kommentare
Die Präsentationen waren extrem heterogen. Nüchterne Aufzählung bis Show. Und einige wirkten tatsächlich so richtig altmodisch, da fühlte man sich wie in einer Zeitmaschine : )
War dem Senat eine Beilage zum Hauptgang zu heiß? Wenn Müller und Schmidt die glücklichen "überragenden" sind, dann wird man sie ja wohl im Dreiervorschlag der FK wiederfinden. Und warum darf da kein "klassischer" Kliniker hinein? Der Finanz-Jurist Stampfer war in seiner Kategorie der beste -er hat sich aber an der Tür geirrt. Er ist nämlich sicher der bestgeeignete Vizerektor für Finanzen-ein wahrhaftiger Zahlenjongleur und begabter Gaukler im Bewerbungszirkus. Für das Rektorsamt fehlt ihm aber nicht nur der Bezug zur Medizin-für die höchste Amtswürde nähme er aber wahrscheinlich auch eine Mutation zum Harlekin in Kauf. Bleiben auf jeden Fall noch Meiser und Kölbl-wobei dieser ein wesentlich breiteres Spektrum präsentiert hat. Wie wird das Spiel weitergehen? Wird der jüngere der Findungskommissare dem älteren in die Falle gehen? Einfach deswegen, weil er zur Erfüllung der Luis`schen Prophezeihung so handeln muss? Was wäre das wohl für ein pantragistischer Stoff für den alten Hebbel gewesen!
Louis, ich habe in dieser Phase des Verfahrens bewusst keine Namen genannt, da die gesetzlich vorgesehenen Dreiervorschläge erst kommen und ich mich auch und gerade auf dieser noch "inoffiziellen Stufe" zur gebotenen Vertraulichkeit bekenne (wenn wieder etwas an die Presse weitergegeben wird, übernehme ich dies in den Pressespiegel, aber mein Stil ist es nicht, persönliche Fakten über Bewerber an die Öffentlichkeit zu tragen).
Du konntest die KandidatInnen am Vormittag sehen, das war in vielen Fällen sehr aufschlussreich. Und es gab die Nachmittags-Hearings die natürlich wesentlich mehr in die Tiefe gehen konnten als dies beim Format des Vormittags-Geplauders der Fall war - ohne konkrete Inhalte und Positionen ist eine knappe Stunde Hearing ein langer Zeitraum, und das gilt für beide Seiten : ).
Also würde ich sagen: da spielten (zum Glück) mehr Fragen mit als nur die des politisch-taktischen Kalküls... schauen wir, wie es weitergeht!