Am 3. September wurde eine Zusammenfassung zu dem in Block 2 umgesetzten Pilotprojekt zur Stärkung des immanenten Prüfungscharakters an alle Curriculumkoordinatoren versendet.
Das Projekt wurde nach intensiver Planung und in enger Zusammenarbeit mehrerer AMM-Mitglieder verwirklicht (Volf, Pretterklieber, Ellinger, Schöfer, Weipoldshammer). Projektziel war, das inhaltliche Verständnis der Studierenden sowie die integrativen Zielsetzungen des Curriculums gezielt zu stärken und zusätzlich eine inhaltliche Schwerpunktsetzung zu fördern. Die beabsichtigte Lernsteuerung sollte durch frühzeitige Bekanntgabe eines von den einzelnen Fächern zusammengestellten Fragenkatalogs und eines auf diesen (bekannten) Fragen basierenden mündlichen Prüfungsereignisses erreicht werden – dieses Prüfungsereignis wurde im rechtlichen Rahmen des immanenten Prüfungscharakters etabliert.

Grund für Planung und Umsetzung dieses Projekts war, dass das derzeitige Prüfungswesen im Studium der Humanmedizin an der MedUni Wien einen sehr starken Fokus auf schriftlich zu absolvierende Prüfungen hat. Der dabei zur Verwendung kommende Fragentyp ist im Wesentlichen mit Multiple Choice (MC) definiert und wird von Lehrenden wie auch Studierenden zunehmend als problematisch empfunden: Zusätzlich zu den generellen Limitationen von MC-Fragen veröffentlicht die Universität auf freiwilliger Basis alle bei der jeweiligen SIP gestellten Fragen. Damit sind sämtliche Fragen ab dem Zeitpunkt ihrer erstmaligen Verwendung den Studierenden bekannt und werden von diesen in entsprechende Datenbanken (Anki) eingepflegt, wodurch (auch in direktem Zusammenhang mit dem hohen Altfragenanteil der Prüfungen) das punktuelle Lernen von Altfragen gefördert (und flächendeckend praktiziert) wird. Zusätzlich sind die bestehenden MC-Fragen qualitativ zu einem großen Teil mangelhaft und umfassen oft nur die niedrigste kognitive Kompetenzebene.
Die aus diesen Problemen resultierenden curricularen Konsequenzen: falsche Lernsteuerung und fehlende Nachhaltigkeit des vermittelten/angebotenen Wissens sowie (daraus folgend) indirekte Auswirkungen auf das Curriculum in Form redundanter Lehrinhalte.

Das ausführliche Dokument beinhaltet einen Überblick zu Zielsetzungen, Konzept und praktischer Durchführung dieses Projektes inklusive den erhaltenen Evaluationsergebnissen und ist hier abrufbar.