Am 11. März war Sektionschef Mag. Elmar Pichl zu Gast bei der Senatsvorsitzendenkonferenz (SVK) der österreichischen Universitäten und führte die Planungen zum "Großprojekt Zukunft Hochschule" weiter aus. Die im Rahmen dieses Projektes angestellten Überlegungen fanden bislang nicht den – angesichts der Tragweite der hier skizzierten Ideen – angebrachten Widerhall.
Dies ist umso unverständlicher, als es hier tatsächlich um einen Totalumbruch des heimischen Hochschulwesens geht – begleitet von Schlagwörtern wie "Stärkung und Entlastung der Hochschulsektoren" soll ein "Abstimmungsprozess für Profilbildung und Fächerabgleich" in Gang gesetzt werden mit dem gewünschten Endergebnis, dass die Universitäten sich in Zukunft auf das konzentrieren was sie am Besten können: die Forschung. Wunderbar, aber war da nicht noch…? Richtig, die "Basis"-Ausbildung der Studierenden – die sollte "in 10-20 Jahren" von den Fachhochschulen übernommen werden, was neben dem strukturellen Umbruch natürlich auch weitestreichende Auswirkungen auf die Finanzierung der Universitäten hätte.
Und wer glaubt, dass dies für den Bereich der Medizin irrelevant wäre, der irrt: für den medizinischen Bereich empfahl der Wissenschaftsrat bereits eine Verlagerung der nicht-klinischen bzw. Grundlagenausbildung zu anderen Universitäten.

Zustimmung zu diesen Plänen kommt naturgemäß von der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz: "Wir begrüßen das Projekt "Zukunft Hochschule" und werden uns selbstverständlich in den Diskussionsprozess einbringen", so FHK-Präsident Helmut Holzinger.

Durchlässigkeit

Unter diesem Schlagwort soll ein Wechsel von Studierenden zwischen einzelnen Studien und Universitäten (und explizit auch zwischen Universitäten und FHs) erleichtert werden. Dementsprechend findet sich auch die Definition eines "Querschnittthemas": Durchlässigkeit innerhalb und zwischen den Hochschulsektoren.
"Um die fragmentierten Studienangebote zu überwinden und um gemeinsame Studienangebote zu erleichtern" soll "gleichzeitig auch der Fachhochschulausbau weiter vorangetrieben werden, um die Universitätskapazitäten zu entlasten und mehr Raum für Forschung zu ermöglichen." Das bedeutet im Detail auch die Schaffung gemeinsamer Bachelors im Life Science Bereich.
Der Bereich der Medizin wurde hier explizit auserwählt um die Möglichkeit des Wechsels zwischen den einzelnen medizinischen Universitäten zu schaffen. Man darf gespannt sein, wie dies bei grundlegend unterschiedlichen Studienplänen und hoffentlich weiterhin gewahrter Universitätsautonomie gelingen soll.

strukturierte Doktoratsausbildung

Hier plant das Ministerium pro angestelltem (30 Stunden) Doktorand eine "Prämie" von ca. 2000.- auszuzahlen (an die Universitäten), welche sich aus der (hochgerechneten) Verteilung von 30 Millionen Euro für die Periode 2016/2018 ergibt.
Voraussetzung ist die Verwirklichung einer strukturierten Doktoratsausbildung mit der Umsetzung vorgegebener (qualitätssichernder) Maßnahmen wie z.B. der curricularen Verankerung von Dissertationsvereinbarung oder der Trennung von Betreuenden und Beurteilenden.