Die Zeitschrift "Format" zitierte in einer April-Ausgabe aus einem Rechnungshof zu den Vorstandsgehältern der MedUni Wien-Tochter MUVI (Medical University of Vienna International GmbH). Während viele Uni-MitarbeiterInnen nicht einmal wissen, dass es eine solche Tochtergesellschaft überhaupt gibt, lohnt ein genauerer Blick in die Zahlen: demnach verdiente Elisabeth Chalupa-Gartner 293.000.- (für eine Vollzeitstelle), Christian Herold (neben seiner Anstellung an der MedUni) 130.634.- Euro – für eine 10 Stunden-Woche.
Auch die Aufwandsentschädigungen für den UniRat wurden veröffentlicht und zeigen ein deutlich maßvolleres Vorgehen im Vergleich zu "unserem" ersten UniRat.
Vorstandsgehälter bei der MUVI
Wieder einmal schaffte es die MUVI (Medical University of Vienna International GmbH) in die Medienberichte: nachdem bereits Ende des vergangenen Jahres im "Standard" aus einem Rechnungshofbericht die entsprechenden Zahlen ausgebreitet wurden ("Wer verdient mehr als der Bundeskanzler?"), legte jetzt die Zeitschrift "Format" (Ausgabe vom 5.4.2013) offenbar auf Basis der gleichen Zahlen nach: demnach verdiente Elisabeth Chalupa-Gartner 293.000.- (für eine Vollzeitstelle), Christian Herold (neben seiner Anstellung an der MedUni) 130.634.- Euro – für eine 10 Stunden-Woche.
Da wird es sicher leicht fallen, dem selbst formulierten Anspruch zu genügen, nämlich "das wissenschaftliche Renommée der MedUni Wien international zu festigen und zu vertiefen".
Aufwandsentschädigungen des UniRats
Auch vom UniRat liegen neue Zahlen auf dem Tisch: Dank einer (sicherlich gut) durchdachten Bestimmung im geltenden Universitätsgesetz kann sich hier das Gremium (UniRat) sein eigenes Gehalt bestimmen. Da dies in der Vergangenheit nicht immer zu maßvollen Festsetzungen führte, müssen diese Vergütungen neuerdings veröffentlicht werden. Demzufolge erhält der UniRat der MedUni Wien monatlich 5750.- (1500.- für den Vorsitzenden, 1250.- für die stellvertretende Vorsitzende, 1000.- für die anderen Mitglieder) plus Reisekosten. Da ein UniRats-Mitglied – wie berichtet – aus Amerika zu den Sitzungen fliegt sind die Gesamtkosten nur grob abschätzbar.
Allerdings muss festgehalten werden, dass das einen wesentlichen Fortschritt im Vergleich zu vergangenen Zeiten darstellt: im August 2005 musste die damalige Ministerin Elisabeth Gehrer im Rahmen der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage die konkreten Zahlen zu den Kosten der damals im Amt befindlichen UniRäte nennen. Überlegener Spitzenreiter damals: der UniRat der MedUni Wien mit Kosten von 140.000.- (pro Jahr!). Nicht einmal auf der MedUni Innsbruck (die in diesem Ranking klar abgeschlagen auf dem zweiten Platz landete) war man ähnlich maßlos: dort kassierte der UniRat 117.000.- im Jahr – auch nicht schlecht, aber immerhin für 7 Mitglieder (Wien: 5).
Kommentare
So ein Gehalt "nebenbei" und für 10 Stunden macht natürlich einen guten Aufhänger - aber Herold ist immerhin ein kompetenter und zielgerichteter Mensch. Wir sollten darüber nicht die "zweite Hälfte" der Geschäftsführung vergessen - in Form der farblosen Frau Chalupa. Nachdem diese als Vizerektorin untragbar geworden war hat man sie auf diesen Versorgungsposten gehievt - DAS sollte man einmal diskutieren!!
Kann hier jemand erklären, worin die Leistungen und Erfolge der beiden Geschäftsführer bestanden haben? Stimmt es, dass das Frauenwellness-Zentrum "La PURA" in Gars am Kamp ebenso wie das Onkolog. Rehabzentrum in Bad Sauerbrunn zu den "Internationalen" Arbeitsfeldern der gutdotierten GFs gehören?
auch dem UniRat würde kein Stein aus der Krone fallen wenn er die Tätigkeit ehrenamtlich ausführen würde und stattdessen zwei Dissertationsstipendien stiftet.
@Petz: vorzugsweise zu onkologisch-dermatologischen Themen : )
@ Karin: hat völlig recht.
@ von wo woar mei leistung: dann dürfen wir aber auch nicht mit zweierlei Maß messen. Es soll Institute/Kliniken geben wo der internationale zumindest 6 monatige Auslandsaufenthalt für die Qualifizierungsvereinbarung ein 6 monatiger "Urlaub" an einem anderen österreichischen Spital war.
@ Unirat: ich finde es schön, dass wir die einzige Österreichische Uni sind wo sowohl der Vorsitzende des Unirates als auch sein Stellvertreter Politiker sind.. (Cave bitterböse Ironie)
Die Überzahlung der GF der MUVI ist eine freche Provokation allen minderentschädigten Uni-LehrerInnen gegenüber. Die Kompetenz des Zitierten liegt seit Jahren v.a. in der prorektalen Muzinproduktion und in der eigenen Karriereplanung, im Arsenal des Rektors dient er auch verlässlich als Dauervernebler.
Die Frage nach der Leistung stellt sich umso mehr, als im Gegenzug die MUVI eine nicht gelieferte Arbeit honoriert. Um welche Prämie geht es also hiermit??
Die Uniräte der MedUniWien dürfen die massvolle monatliche Zuwendung getrost als Inaktivitätsanerkennung betrachten. Wer sich über die Reisekosten des Seilschaftskameraden aus den USA nicht mokiert, braucht sich auch seiner Schlafzulage nicht zu schämen.
ein interessantes Detail am Rande: der UniRat der MedUni Graz speist mit seinen Aufwandsentschädigungen einen Fonds für JungforscherInnen. Wäre doch eine nachahmenswerte Idee für Wien!