19. November 2014, um 19:15
Im Rahmen der am Dienstag einberufenen Betriebsversammlung am AKH wurde beschlossen, dass die Ärzte des AKH im Konflikt rund um das neue Ärztearbeitszeitgesetz nun direkt mit dem zuständigen Minister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) verhandeln wollen. Etwa 500 Kolleginnen und Kollegen versammelten sich zu Mittag um über ihre Arbeitszeit von durchschnittlich 60 Stunden pro Woche zu diskutieren. Hintergrund: das mit 1. Jänner 2015 in Kraft tretende neue Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte, welches eine Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit von 60 auf 48 Stunden vorsieht.
Originalbeitrag: orf.at
Kommentare
Die wunderbare Suche nach den woanders verschwendeten Millionen wäre ein interessanter Film Titel. In den Hauptrollen die handelnden Personen des österreichischen Gesundheitssystem der letzten 30 Jahre. Als Crew das Team des ORF Klassikers "Der Aufschneider". Dorfer als..., Witasek als... etc. etc.
Vorausschicken möchte ich, dass ich es nicht lösungsorientiert finde wie sich unser Rektor wieder verhalten hat: Er hat nämlich so in etwa gesagt "mehr Geld wird es nicht geben und die Leute werden schon arbeiten und zu 60 Stunden ja sagen, da sie ja das Geld brauchen." Das sagt jemand, der nicht umfassend über den Betrieb im Krankenhaus Bescheid weiss und der doch deutlich mehr kassiert.
Nach vielen Gesprächen mit Kollegen ist klar, wenn sich nicht substanziell etwas bewegt, dann gibt es eine drastische Leistungsreduktion und die wird öffentlich nicht aushaltbar sein.
Folgende Forderungen würde ich vorschlagen:
1) opt out Prämie (auch wenn sie anders heissen wird) von € 2000 brutto pro Monat
2) kontinuierliche und bereits jetzt zugesicherte Anhebung des Grundgehaltes bis 2021 die den Entfall des Journaldienstengelts kompensiert
3) sofortige konsequente Ausarbeitung eines neuen Arbeitszeitmodells mit gleichzeitiger Verhandlung des neuen Gehaltsschemas.
4) Begleitmassnahmen, wie schon immer gefordert und ebenso oft ignoriert: mehr administrative Unterstützung, Reduktion der nicht zwingend durch Ärzte durchführbaren Tätigkeiten etc.
Als Massnahmen schlage ich vor:
1) jede Klinik sollte (wenn möglich gemeinsam mit den OELS und ALs, wenn nicht auch im Mittelbau) ein Szenario mit 48 Stunden entwickeln und aufzeigen, was passiert.
2) Erstellen eines Planungspapiers und Ausarbeitung unserer Forderungen mit detaillierten Zahlen.
3) Stufenplan zur Eskalation wenn sich nichts bewegt
4) Medienarbeit